Inhaltsverzeichnis
In diesem Kapitel werden Sie einen kurzen Leitfaden der Debian-Mailinglisten finden, der Debian-Maschinen, die Ihnen als Entwickler zur Verfügung stehen, und all den anderen Ressourcen, die verfügbar sind, um Ihnen bei Ihrer Arbeit als Betreuer zu helfen.
Viele Unterhaltungen zwischen Debian-Entwicklern (und Anwendern) laufen über
ein weites Feld von Mailinglisten, die auf lists.debian.org
untergebracht
sind. Mehr darüber, wie Sie sie abonnieren oder abbestellen, wie Sie
Nachrichten abschicken, wo Sie alte Nachrichten finden und suchen können,
wie Sie Listenbetreuer kontaktieren sowie verschiedene sonstige
Informationen über Mailinglisten lesen Sie unter https://www.debian.org/MailingLists/. Dieser Abschnitt wird nur die
Gesichtspunkte der Mailinglisten aufzeigen, die von besonderem Interesse für
Entwickler sind.
Wenn Sie auf Nachrichten auf der Mailingliste antworten, senden Sie bitte
keine Kopie (CC
) an den ursprünglichen Verfasser, außer,
wenn dieser explizit darum bittet. Jeder, der an eine Mailingliste schreibt,
sollte sie lesen, um die Antworten zu sehen.
Kreuzversand (die gleiche Nachricht an mehrere Listen senden) ist unerwünscht. Kürzen Sie, wie immer im Netz, die Zitate von Artikeln, auf die Sie antworten. Halten Sie sich bitte an die allgemeinen Gepflogenheiten beim Versand von Nachrichten.
Bitte lesen Sie den Leitfaden, um weitere Informationen zu erhalten. Die Debian Community Guidelines sind es ebenfalls wert, gelesen zu werden.
Die Haupt-Debian-Mailinglisten, die Entwickler nutzen sollten, sind:
<debian-devel-announce@lists.debian.org>
, wird benutzt, um Entwicklern wichtige Dinge
anzukündigen. Es wird von allen Entwicklern erwartet, dass sie diese Liste
abonnieren.
<debian-devel@lists.debian.org>
, wird benutzt, um über verschiedene
entwicklungsbezogene technische Themen zu reden.
<debian-policy@lists.debian.org>
, wird benutzt, um über die Debian-Richtlinien zu
diskutieren und darüber abzustimmen.
<debian-project@lists.debian.org>
, wird benutzt, um über verschiedene
entwicklungsbezogene, nicht technische Themen zu reden.
Es sind weitere Mailinglisten für unterschiedliche spezielle Themen verfügbar. Eine Liste finden Sie unter https://lists.debian.org/.
<debian-private@lists.debian.org>
ist eine besondere Mailingliste für private
Unterhaltungen zwischen Debian-Entwicklern. Das heißt, sie sollte benutzt
werden, um über Dinge zu reden, die aus irgend einem Grund nicht
veröffentlicht werden sollen. Eigentlich ist es eine Liste mit geringem
Umfang und Benutzer werden angehalten, <debian-private@lists.debian.org>
nicht zu
benutzen, so lange es nicht wirklich nötig ist. Leiten Sie außerdem
keine E-Mail von dieser Liste an jemanden weiter. Es
sind aus naheliegenden Gründen keine Archive dieser Liste im Web verfügbar,
aber Sie können sie sehen, indem Sie Ihr Shell-Konto auf
master.debian.org
benutzen und in das Verzeichnis
~debian/archive/debian-private/
schauen.
<debian-email@lists.debian.org>
ist eine besondere Mailingliste, die als Wundertüte für
Debian-bezogene Korrespondenz, wie den Kontakt zu ursprünglichen Autoren
über Lizenzen, Fehler, etc. oder Diskussionen über das Projekt mit anderen
benutzt wird, wobei es nützlich sein könnte, dass die Diskussion irgendwo
archiviert wird.
Bevor Sie eine Mailingliste beantragen, die sich auf die Entwicklung eines
Pakets (oder eine kleine Gruppe verwandter Pakete) bezieht, bedenken Sie
bitte, dass es angebrachter ist, wenn Sie einen Alias (mittels einer
»forward-aliasname«-Datei auf master.debian.org verwenden, die in einen
halbwegs angenehmen ihr-aliasname@debian.org
umwandelt) oder eine selbstverwaltete Mailingliste auf Alioth benutzen.
Falls Sie entscheiden, dass eine reguläre Mailingliste auf lists.debian.org wirklich das ist, was Sie wollen – nur zu. Füllen Sie eine Anfrage aus und folgen Sie dem HOWTO.
Mehrere IRC-Kanäle sind für die Entwicklung von Debian bestimmt. Sie werden
hauptsächlich auf dem Open and free technology
community (OFTC)-Netzwerk gehostet. Der DNS-Eintrag
irc.debian.org
ist ein Alias für
irc.oftc.net
.
Der Hauptkanal für Debian ist im Allgemeinen
#debian
. Dies ist ein großer Kanal für allgemeine Zwecke,
auf dem Benutzer aktuelle Neuigkeiten im Inhalt finden, der von Robotern
bereitgestellt wird. #debian
ist für englischsprachige
Nutzer. Es gibt auch #debian.de
,
#debian-fr
, #debian-br
und andere
Kanäle mit ähnlichen Namen für anderssprachige Nutzer.
Der Hauptkanal für die Debian-Entwicklung ist
#debian-devel
. Es ist ein sehr aktiver Kanal; es werden
normalerweise mindestens 150 Leute zu jeder Tageszeit dort sein. Es ist ein
Kanal für Leute, die an Debian arbeiten, es ist kein Support-Kanal (dafür
gibt es #debian
). Das Themengebiet enthält normalerweise
interessante Informationen für Entwickler.
Da #debian-devel
ein offener Kanal ist, sollten Sie dort
nicht über Probleme sprechen, die in <debian-private@lists.debian.org>
diskutiert
werden. Es gibt einen anderen Kanal für diesen Zweck. Er heißt
#debian-private
und ist durch einen Schlüssel
geschützt. Dieser Schlüssel ist unter
master.debian.org:~debian/misc/irc-password
verfügbar.
Es gibt andere zusätzliche Kanäle, die besonderen Themen gewidmet sind.
#debian-bugs
wird für die Koordination von
Bug-Squashing-Parties benutzt. #debian-boot
wird benutzt,
um die Arbeit am Debian-Installationsprogramm zu
koordinieren. #debian-doc
wird gelegentlich benutzt, um
über die Dokumentation zu reden, wie beispielsweise über das Dokument, das
Sie lesen. Andere Kanäle beschäftigen sich mit einer Architektur oder einer
Zusammenstellung von Paketen: #debian-kde
,
#debian-dpkg
, #debian-jr
,
#debian-edu
, #debian-oo
(Paket
OpenOffice.org) ...
Es existieren außerdem einige nicht englische Entwicklerkanäle, zum Beispiel
#debian-devel-fr
für französchischsprachige Leute, die an
der Entwicklung von Debian interessiert sind.
Auch in anderen IRC-Netzwerken existieren Kanäle, die für Debian bestimmt
sind, insbesondere auf dem IRC-Netzwerk freenode, auf das der Alias
irc.debian.org
bis zum 4. Juni 2006 verwiesen hat.
Um eine Cloak auf Freenode zu bekommen, senden Sie Jörg Jaspert <joerg@debian.org> eine signierte Mail, in der Sie Ihren Nicknamen mitteilen. Schreiben Sie »cloak« irgendwo in die Betreff-Kopfzeile. Der Nickname sollte registriert werden: Nick Setup Page. Die Mail muss durch einen Schlüssel aus dem Debian-Schlüsselring signiert sein. Lesen Sie bitte die Freenode-Dokumentation, um weitere Informationen über Cloaks zu erhalten.
Dieses Dokument enthält viele Informationen, die für Debian-Entwickler nützlich sind, es kann aber nicht alles enthalten. Die meisten anderen interessanten Dokumente sind in der Entwickler-Ecke verlinkt. Nehmen Sie sich die Zeit alle diese Verweise zu durchstöbern – Sie werden viele weitere Dinge lernen.
Debian hat mehrere Computer, die als Server fungieren, die meisten davon, um kritische Funktionen für das Debian-Projekt bereitzustellen. Die meisten dieser Maschinen werden für Portierungzwecke benutzt und alle haben eine permanente Verbindung ins Internet.
Einige der Maschinen stehen einzelnen Entwicklern so lange zur Verfügung, wie die Entwickler die Regeln befolgen, die in den Debian-Rechner Benutzungsrichtlinien festgelegt wurden.
Allgemein gesprochen können Sie diese Maschinen nach Belieben für Debian-bezogene Zwecke nutzen. Bitte seien Sie freundlich zu den Systemadministratoren und verbrauchen Sie nicht massenhaft Plattenplatz, Netzwerk-Bandbreite oder CPU, ohne zuerst die Zustimmung der Systemadministratoren eingeholt zu haben. Üblicherweise werden diese Maschinen von Freiwilligen betrieben.
Bitte achten Sie darauf, Ihre Debian-Passwörter und SSH-Schlüssel, die auf Debian-Maschinen installiert sind, zu schützen. Vermeiden Sie Methoden zum Anmelden oder Hochladen, die Passwörter unverschlüsselt über das Internet übertragen, wie Telnet, FTP, POP, etc.
Bitte legen Sie kein Material auf Debian-Servern ab, das keinen Bezug zu Debian hat, nicht einmal, wenn Sie eine vorrangige Berechtigung haben.
Die aktuelle Liste von Debian-Maschinen ist unter https://db.debian.org/machines.cgi verfügbar. Diese Web-Seite enthält Maschinennamen, Kontaktinformationen darüber, wer sich anmelden kann, SSH-Schlüssel etc.
Falls Sie ein Problem mit einer Transaktion auf einem Debian-Server haben
und der Ansicht sind, dass die Systemverwalter über dieses Problem
informiert werden sollten, können Sie die Liste offener Probleme in der
Warteschlange des DSA-Teams (Debian System Administration) vom Request
Tracker unter https://rt.debian.org/ prüfen (Sie können sich als Benutzer
»debian« anmelden, dessen Passwort ist unter
master.debian.org:~debian/misc/rt-password
verfügbar). Um ein neues Problem zu melden, senden Sie einfach eine E-Mail
an <admin@rt.debian.org>
und stellen Sie sicher, dass der Betreff die Zeichenkette
»Debian RT« enthält. Um das DSA-Team per E-Mail zu kontaktieren, verwenden
Sie für alles, was private oder vertrauliche Informationen enthält, die
nicht veröffentlicht werden soll, <dsa@debian.org>
, für alles
andere <debian-admin@lists.debian.org>
. Das DSA-Team ist auch
auf dem IRC-Kanal #debian-admin
im OFTC erreichbar.
Falls Sie ein Problem mit einem bestimmten Dienst haben, der sich nicht auf die Systemadministration bezieht (wie beispielsweise Pakete, die aus dem Archiv entfernt werden sollen, Vorschläge für die Website, etc.) schreiben Sie einen Fehlerbericht zu einem »Pseudo-Paket«. Informationen darüber, wie Sie Fehlerberichte versenden, finden Sie unter Abschnitt 7.1, „Fehler berichten“.
Einige der Hauptserver werden eingeschränkt, aber die Informationen von dort werden auf einen anderen Server gespiegelt.
bugs.debian.org
ist der vorschriftsmäßige Ort für die
Fehlerdatenbank, das BTS (Bug Tracking System).
Falls Sie statistische Auswertungen oder Verarbeitungen von Debian-Fehlern
planen, wäre dies der richtige Ort dafür. Bitte schildern Sie indes Ihre
Pläne auf <debian-devel@lists.debian.org>
bevor Sie etwas implementieren, um unnötige
Doppelarbeit oder vergeudete Ausführungszeit zu vermeiden.
Auf dem Server ftp-master.debian.org
liegt die autorisierte
Kopie des Debian-Archivs. Generell landen nach ftp.upload.debian.org
hochgeladene Pakete auf diesem Server, siehe Abschnitt 5.6, „Ein Paket hochladen“.
Dieser Server ist eingeschränkt; ein Spiegel ist auf
mirror.ftp-master.debian.org
verfügbar.
Probleme mit dem Debian-Archiv müssen generell als Fehler des Pseudo-Pakets
ftp.debian.org
oder per E-Mail an
<ftpmaster@debian.org>
gemeldet werden, aber sehen Sie sich auch die
Vorgehensweisen in Abschnitt 5.9, „Verschieben, Entfernen, Verwaisen, Adoptieren und Wiedereinführen von
Paketen“ an.
Der Haupt-Webserver ist www-master.debian.org
. Auf ihm
liegen die offiziellen Web-Seiten, für die meisten Neulinge »das Gesicht von
Debian«.
Falls Sie ein Problem mit dem Debian-Webserver finden, sollten Sie generell
einen Fehlerbericht an das Pseudo-Paket www.debian.org
senden. Denken Sie daran zu
prüfen, ob bereits sonst jemand dieses Problem an die Fehlerdatenbank gemeldet
hat.
people.debian.org
ist der Server, der für die eigenen
Web-Seiten der Entwickler über alles Mögliche mit Bezug zu Debian benutzt
wird.
Falls Sie Debian-spezifische Informationen haben, die Sie im Web
bereitstellen möchten, können Sie dies realisieren, indem Sie das Material
im Verzeichnis public_html
in Ihrem Home-Verzeichnis
auf people.debian.org
ablegen. Es kann über die URL
https://people.debian.org/~
darauf zugegriffen werden.
Ihre-Benutzer-ID
/
Sie sollten nur diesen besonderen Ort benutzen, da Datensicherungen davon erstellt werden, was auf anderen Rechnern nicht der Fall wäre.
Der einzige Grund, andere Rechner zu benutzen, ist üblicherweise, wenn Sie Materialien veröffentlichen möchten, die den U.S.-Exportbeschränkungen unterliegen. In diesem Fall können Sie Server benutzen, die sich außerhalb der Vereinigten Staaten befinden.
Senden Sie eine E-Mail an <debian-devel@lists.debian.org>
, falls Sie Fragen haben.
Falls Sie ein Versionskontrollsystem für Ihre Arbeit an Debian benutzen möchten, können Sie eines der existierenden auf Alioth gehosteten Depots benutzen (z.B. innerhalb des Collab-maint-Projekts) oder Sie können ein neues Projekt mit einem VCS-Depot Ihrer Wahl beantragen. Alioth unterstützt CVS (cvs.alioth.debian.org/cvs.debian.org), Subversion (svn.debian.org), Arch (tla/baz, beide auf arch.debian.org), Bazaar (bzr.debian.org), Darcs (darcs.debian.org), Mercurial (hg.debian.org) und Git (git.debian.org). Führen Sie einen Checkout für https://wiki.debian.org/Alioth/PackagingProject aus, wenn Sie planen, die Pakete in einem VCS-Depot zu verwalten. Weitere Informationen über die von Alioth bereitgestellten Dienste finden Sie unter Abschnitt 4.12, „Debians FusionForge-Installation: Alioth“.
Auf einigen Maschinen sind Chroots auf unterschiedliche Distributionen verfügbar. Sie können sie wie folgt nutzen:
vore$ dchroot unstable Shell in Chroot ausführen: /org/vore.debian.org/chroots/user/unstable
In allen Chroots sind die normalen Home-Verzeichnisse der Benutzer verfügbar. Sie können mittels https://db.debian.org/machines.cgi herausfinden, welche Chroots verfügbar sind.
Die Entwicklerdatenbank unter https://db.debian.org/ ist ein LDAP-Verzeichnis zur Verwaltung von Debian-Entwicklereigenschaften. Sie können diese Ressource benutzen, um eine Liste der Debian-Entwickler zu durchsuchen. Ein Teil dieser Informationen ist auch durch den Dienst »finger« auf Debian-Servern verfügbar. Versuchen Sie finger ihr-benutzername@db.debian.org, um zu sehen, was er berichtet.
Entwickler können sich in der Datenbank anmelden, um verschiedene Informationen über sich selbst zu ändern, wie beispielsweise:
die Weiterleitungsadresse für Ihre debian.org-E-Mail
die Anmeldung zu debian-private
ob Sie in Urlaub sind
persönliche Informationen, wie Ihre Adresse, das Land, Längen- und Breitengrad Ihres Wohnortes für die Weltkarte der Entwickler, Telefon- und Faxnummern, IRC-Nickname und Homepage
Passwort und bevorzugte Shell auf Maschinen des Debian-Projekts
Natürlich kann auf die meisten der Informationen nicht durch die Öffentlichkeit zugegriffen werden. Lesen Sie für weitere Informationen die Dokumentation unter https://db.debian.org/doc-general.html.
Entwickler können auch ihre SSH-Schlüssel senden, die für die Authentifizierung auf den offiziellen Debian-Maschinen benutzt werden und sogar neue *.debian.net-DNS-Einträge hinzufügen. Diese Funktionen sind unter https://db.debian.org/doc-mail.html dokumentiert.
Die Distribution Debian besteht aus vielen Paketen (aktuell rund 15000 Quellpakete) und ein paar zusätzlichen Dateien (wie beispielsweise Dokumentation und Images von Installationsmedien).
Hier ist ein Beispielverzeichnisbaum eines kompletten Debian-Archivs:
dists/stable/main/ dists/stable/main/binary-amd64/ dists/stable/main/binary-armel/ dists/stable/main/binary-i386/ ... dists/stable/main/source/ ... dists/stable/main/disks-amd64/ dists/stable/main/disks-armel/ dists/stable/main/disks-i386/ ... dists/stable/contrib/ dists/stable/contrib/binary-amd64/ dists/stable/contrib/binary-armel/ dists/stable/contrib/binary-i386/ ... dists/stable/contrib/source/ dists/stable/non-free/ dists/stable/non-free/binary-amd64/ dists/stable/non-free/binary-armel/ dists/stable/non-free/binary-i386/ ... dists/stable/non-free/source/ dists/testing/ dists/testing/main/ ... dists/testing/contrib/ ... dists/testing/non-free/ ... dists/unstable dists/unstable/main/ ... dists/unstable/contrib/ ... dists/unstable/non-free/ ... pool/ pool/main/a/ pool/main/a/apt/ ... pool/main/b/ pool/main/b/bash/ ... pool/main/liba/ pool/main/liba/libalias-perl/ ... pool/main/m/ pool/main/m/mailx/ ... pool/non-free/f/ pool/non-free/f/firmware-nonfree/ ...
Wie Sie sehen können, enthält das Verzeichnis auf der obersten Ebene die
beiden Verzeichnisse dists/
und
pool/
. Letzteres ist ein »Pool«, in dem sich die Pakete
derzeit befinden. Er wird von der Archiv-Verwaltungsdatenbank und den
beiliegenden Programmen gehandhabt. Ersteres enthält die Distributionen
stable
, testing
und
unstable
. Die Dateien Packages
und
Sources
in den Distributions-Unterverzeichnissen können
auf Dateien im Verzeichnis pool/
verweisen. Der
Verzeichnisbaum unterhalb jeder Distribution ist auf die gleiche Art
angeordnet. Was im Folgenden für stable
beschrieben wird,
ist gleichermaßen auf die Distributionen unstable
und
testing
anwendbar.
dists/stable
enthält drei Verzeichnisse, nämlich
main
, contrib
und
non-free
.
In jedem Bereich gibt es ein Verzeichnis für Quellpakete
(source
) und ein Verzeichnis für jede unterstützte
Architektur (binary-i386
,
binary-amd64
, etc.).
Der Bereich main
enthält zusätzliche Verzeichnisse, die
die Medien-Images und einige notwendige Teile der Dokumentation, die zum
Installieren der Debian-Distribution auf einer speziellen Architektur
(disks-i386
, disks-amd64
, etc.)
benötigt werden.
Der Bereich main
des Debian-Archivs ist das, was die
offizielle Debian-Distribution
ausmacht. Der Bereich main
ist offiziell, da er alle
Richtlinien vollständig erfüllt. Bei den beiden anderen Abschnitten ist dies
zu einem unterschiedlichen Grad nicht der Fall . Von daher sind sie
nicht offizieller Teil von
Debian.
Jedes Paket im Bereich »main« muss vollständig die Debian-Richtlinien für Freie Software (DFSG) erfüllen sowie alle anderen Anforderungen des Regelwerks, das im Debian Policy Manual beschrieben wurde. Die DFSG sind Debians Definition von »freier Software«. Prüfen Sie das Debian Policy Manual für Details.
Pakete im Bereich contrib
müssen den DFSG entsprechen,
könnten aber an anderen Anforderungen scheitern. Zum Beispiel könnten sie
von unfreien Paketen abhängen.
Pakete, die nicht die DFSG erfüllen, werden in den Bereich
non-free
platziert. Diese Pakete werden nicht als Teil
der Debian-Distribution betrachtet, obwohl ihre Benutzung ermöglicht und die
Infrastuktur (wie die Fehlerdatenbank und die Mailinglisten) für unfreie
Pakete bereitgestellt wird.
Das Debian Policy Manual enthält eine genauere Definition dieser drei Bereiche. Die verhergehende Erläuterung ist nur eine Einführung.
Die Unterteilung in drei Bereiche auf der obersten Ebene des Archivs ist für
all die Leute wichtig, die Debian weitergeben möchten, entweder über
FTP-Server im Internet oder auf CD-ROMs: Rechtliche Risiken können vermieden
werden, wenn nur die Abschnitte main
und
contrib
weitergegeben werden. Einige Pakete im Bereich
non-free
erlauben zum Beispiel keine kommerzielle
Weitergabe.
Andererseits könnte ein CD-ROM-Verkäufer die einzelnen Paketlizenzen der
Pakete in non-free
leicht prüfen und seinen CD-ROMs so
viele wie erlaubt hinzufügen. (Da dies von Verkäufer zu Verkäufer stark
variiert, können Debian-Entwickler diese Arbeit nicht erledigen.)
Beachten Sie, dass der Begriff Bereich auch im Bezug auf Kategorien benutzt
wird, um die Organisation und das Durchstöbern verfügbarer Pakete zu
vereinfachen, z.B. admin
, net
,
utils
etc. Diese Bereiche (eher Unterbereiche)
existierten irgendwann einmal in der Form von Unterverzeichnissen innerhalb
des Debian-Archivs. Heutzutage existieren sie nur noch in den
»Section«-Kopfzeilenfeldern der Pakete.
In den Anfangstagen war der Linux-Kernel und somit Debian nur für die
Intel-i386-Plattformen (oder höher) verfügbar. Aber als Linux zunehmend
populärer wurde, wurde der Kernel auf andere Architekturen portiert und
Debian begann, diese zu unterstützen. Und als ob die Unterstüzung so viel
verschiedener Hardware noch nicht genug wäre, entschied Debian, einige
Portierungen zu erstellen, die auf anderen Unix-Kerneln beruhten, wie
hurd
und kfreebsd
.
Debian GNU/Linux 1.3 war nur für i386
verfügbar. Debian
2.0 wurde für die Architekturen i386
und
m68k
ausgegeben. Debian 2.1 kam für die Architekturen
i386
, m68k
, alpha
und sparc
daher. Seither ist Debian enorm
gewachsen. Debian 6 unterstützt im Ganzen neun Linux-Architekturen
(amd64
, armel
,
i386
, ia64
, mips
,
mipsel
, powerpc
,
s390
und sparc
) sowie zwei
kFreeBSD-Architekturen (kfreebsd-i386
und
kfreebsd-amd64
).
Informationen für Entwickler und Anwender über die spezifischen Portierung sind auf der Debian-Webseite Portierungen verfügbar.
Es gibt zwei Typen von Debian-Paketen, nämlich source
-
und binary
-Pakete.
Abhängig vom Format des Quellpakets wird es aus einem oder mehreren Dateien
zusätzlich zur zwingend notwendigen .dsc
-Datei
bestehen:
mit Format »1.0« hat es entweder eine .tar.gz
-Datei
oder sowohl eine .orig.tar.gz
- als auch eine
.diff.gz
-Datei;
mit Format »3.0« (quilt), hat es zwingend eine Tarball-Archivdatei von
Upstream mit der Endung .orig.tar.{gz,bz2,xz}
, optional
mehrere
.orig-
-Debian-Tarball-Archive;Komponente
.tar.{gz,bz2,xz}
mit Format »3.0« (nativ) hat es nur eine einzelne
.tar.{gz,bz2,xz}
-Tarball-Archivdatei.
Falls das Paket speziell für Debian entwickelt wurde und nicht außerhalb von
Debian verteilt wird, gibt es dort nur eine
.tar.{gz,bz2,xz}
-Datei, die den Quellcode des Programms
enthält, »natives« Quellpaket genannt. Falls ein Paket auch anderswo
verteilt wird, wird in der .orig.tar.{gz,bz2,xz}
-Datei
der sogenannte upstream source code
gespeichert, das ist
der Quellcode vom upstream maintainer
(oft dem Autor der
Software). In diesem Fall enthalten die Dateien
.diff.gz
oder
debian.tar.{gz,bz2,xz}
die Änderungen, die durch den
Debian-Betreuer vorgenommen wurden.
Die .dsc
-Datei listet alle Dateien im Quellpaket auf,
zusammen mit den Prüfsummen (md5sums,
sha1sums, sha256sums) und einigen
zusätzlichen Informationen über das Paket (Betreuer, Version etc.).
Das im vorherigen Kapitel beschriebene Verzeichnissystem ist selbst
innerhalb der distribution directories
enthalten. Jede
Distribution ist letztlich im Verzeichnis pool
in der
obersten Ebene des Debian-Archivs selbst enthalten.
Zusammenfassend gesagt hat das Debian-Archiv ein Wurzelverzeichnis auf einem
FTP-Server. Auf der Spiegel-Site ftp.us.debian.org
ist
beispielsweise das Debian-Archiv selbst in /debian, enthalten, was ein
gebräuchlicher Ort dafür ist (ein anderer ist
/pub/debian
).
Eine Distribution umfasst Debian-Quell- und -Binärpakete und die jeweiligen
Indexdateien Sources
sowie
Packages
, die die Kopfzeileninformationen von all
diesen Paketen enthalten. Erstere werden im Verzeichnis
pool/
aufbewahrt, während letztere im Verzeichnis
dists/
des Archivs liegen (aus Gründen der
Rückwärtskompatibilität).
Es gibt immer Distributionen mit Namen Stable
(angesiedelt in dists/stable
),
Testing
(angesiedelt in
dists/testing
) und Unstable
(angesiedelt in dists/unstable
). Dies spiegelt den
Entwicklungsprozess des Debian-Projekts wider.
In der Distribution Unstable
wird aktiv entwickelt (daher
wird diese Distribution manchmal auch die development
distribution
genannt). Jeder Debian-Entwickler kann jederzeit
seine Pakete in dieser Distribution ändern. Daher ändert sich der Inhalt
dieser Distribution von Tag zu Tag. Da keine besonderen Anstrengungen
unternommen werden, um sicherzustellen, dass alles in dieser Distribution
funktioniert, ist sie manchmal buchstäblich instabil.
Die Distribution Testing wird automatisch aus
Paketen von Unstable
erzeugt, falls sie bestimmte
Voraussetzungen erfüllen. Diese Voraussetzungen sollten eine gute Qualität
für Pakete innerhalb von Testing
gewährleisten. Die
Aktualisierung von Testing
wird zweimal täglich lanciert,
gleich nachdem die neuen Pakete installiert wurden. Siehe Abschnitt 5.13, „Die Distribution Testing“.
Nach einer Entwicklungsperiode, sobald der Veröffentlichungsverwalter sie
als tauglich erachtet, wird die Distribution Testing
eingefroren. Das bedeutet, dass die Richtlinien, die steuern, welche Pakete
von Unstable
nach Testing
verschoben
werden, verschärft werden. Pakete, die zu viele Fehler aufweisen, werden
entfernt. In Testing
sind außer Fehlerkorrekturen keine
Änderungen erlaubt. Nachdem, abhängig vom Fortschritt, einige Zeit
verstrichen ist, wird die Distribution Testing
sogar noch
weiter eingefroren. Einzelheiten darüber, wie die Distribution
Testing
gehandhabt wird, werden vom
Veröffentlichungs-Team auf »debian-devel-announce« publiziert. Nachdem die
offenen Probleme zur Zufriedenheit des Veröffentlichungs-Teams gelöst
wurden, wird die Distribtion veröffentlicht. Veröffentlichen bedeutet, dass
Testing
in Stable
umbenannt wird und
für das neue Testing
eine neue Kopie erstellt wird. Das
vorherige Stable
wird in Oldstable
umbenannt und bleibt bis zur endgültigen Archivierung dort. Bei der
Archivierung wird der Inhalt nach archive.debian.org
verschoben.
Der Entwicklungszyklus hängt von der Annahme ab, dass die Distribution
Unstable
nach einer Periode, in der sie
Testing
durchläuft, stabil
geworden
ist. Sogar wenn eine Distribution stabil geworden ist, verbleiben
zwangsläufig ein paar Fehler – daher wird die stabile Distribution ab und
zu aktualisiert. Diese Aktualisierungen wurden jedoch sehr gründlich
getestet und werden in einem einzelnen Archiv eingeführt, um das Risiko zu
vermindern, neue Fehler einzuschleppen. Sie können die geplanten Ergänzungen
zu Stable
im Verzeichnis
proposed-updates
finden. Diese Pakete in
proposed-updates
, die den Anforderungen entsprechen,
werden periodisch in einem Stapellauf in die Stable-Distribution verschoben
und die Überarbeitungsstufe der Stable-Distribution wird erhöht (z.B. »6.0«
wird »6.0.1«, »5.0.7« wird »5.0.8« und so weiter). Bitte sehen Sie unter
Uploads in die
Stable
-Distribution nach, um weitere Einzelheiten
zu erfahren.
Beachten Sie, dass die Entwicklung unter Unstable
während
der Periode des Freeze weitergeht, da die Distribution
Unstable
parallel zu Testing
verbleibt.
Pakete werden üblicherweise in der Distribution Testing
installiert, nachdem sie in Unstable
gewissen Tests
unterzogen wurden.
Lesen Sie bitte die Informationen über die Testing-Distribution, um weitere Einzelheiten zu erfahren.
Die Distribution Experimental
ist eine
Spezialdistribution. Sie ist keine vollständige Distribution im Sinn von
Stable
, Testing
und
Unstable
. Stattdessen ist sie als temporärer Sammelpunkt
für hoch experimentelle Software gedacht, bei der eine gute Chance besteht,
das ganze System zu zerstören oder von Software, die sogar für die
Distribution Unstable
noch zu instabil ist (bei der es
aber dennoch einen Grund gibt, sie zu paketieren). Bei Benutzern, die Pakete
aus Experimental
herunterladen und installieren, wird
davon ausgegangen, dass sie ausreichend gewarnt wurden. Kurz gesagt, ist in
der Distribution Experimental
alles möglich.
Dies sind die Zeilen der sources.list(5) für Experimental
:
deb http://ftp.xy
.debian.org/debian/ experimental main deb-src http://ftp.xy
.debian.org/debian/ experimental main
Falls eine Chance besteht, dass die Software ein System schwer beschädigen
könnte, ist es wahrscheinlich besser, sie in Experimental
abzulegen. Zum Beispiel sollte ein experimentell komprimiertes Dateisystem
wahrscheinlich nach Experimental
wandern.
Jedes Mal, wenn eine neue Originalversion eines Pakets vorliegt, das neue
Funktionen mitbringt, aber ältere beschädigt, sollte es entweder nicht oder
nach Experimental
hochgeladen werden. Eine neue
Beta-Version einer Software, die eine völlig unterschiedliche Konfiguration
nutzt, kann nach Ermessen des Betreuers nach Experimental
wandern. Falls Sie an einer inkompatiblen oder komplexen Situation bei
Upgrades arbeiten, können sie Experimental
auch als
Sammelpunkt benutzen, damit Tester frühzeitig Zugriff darauf haben.
Einige experimentelle Software kann immer noch, mit ein paar Warnungen in
der Beschreibung, nach Unstable
wandern, dies wird aber
nicht empfohlen, da von Paketen aus Unstable
erwartet
wird, dass sie sich nach Testing
und dann nach
Stable
ausbreiten. Sie sollten keine Angst haben,
Experimental
zu benutzen, da es dem FTP-Master keine Mühe
macht. Die experimentellen Pakete werden regelmäßig entfernt, wenn Sie ein
Paket mit einer höheren Versionsnummer nach Unstable
hochladen.
Neue Software, die das System voraussichtlich nicht beschädigt, kann direkt
nach Unstable
hochgeladen werden.
Eine Alternative zu Experimental
ist die Benutzung Ihres
persönlichen Webspaces auf people.debian.org
.
Jede veröffentlichte Debian-Distribution hat einen
Codenamen
: Debian 6.0 wird
squeeze
genannt, Debian
7 wheezy
, Debian
8 jessie
, die nächste
Debian-Veröffentlichung 9 wird
stretch
heißen und Debian
10 wird den Namen
buster
erhalten. Außerdem gibt es eine
Pseudodistribution namens Sid
, die die derzeitige
Unstable
-Distribution ist. Da Pakete von
Unstable
nach Testing
wandern, wenn
Sie stabiler werden, wird Sid
selbst nie
veröffentlicht. Neben dem üblichen Inhalt der Debian-Distribution enthält
Sid
auch Pakete für Architekturen, die noch nicht
offiziell durch Debian unterstützt oder veröffentlicht werden. Es ist
vorgesehen, diese Architekturen an irgendeinem zukünftigen Datum in die
Hauptdistribution zu integrieren. Die Codenamen und Versionen älterer
Veröffentlichungen sind auf der Website aufgeführt.
Da Debian ein offenes Entwicklungsmodell hat (d.h. jeder kann teilnehmen und
der Entwicklung folgen), werden sogar die Distributionen
Unstable
und Testing
über das Internet
durch die Debian-FTP- und -HTTP-Netzwerkserver verteilt. Folglich müsste,
falls das Verzeichnis, das die Kandidatenversion für die Veröffentlichung
enthält, testing
genannt würde, es beim Veröffentlichen
der Version in stable
umbenannt werden, was dazu führen
würde, dass alle FTP-Spiegel die ganze Distribution erneut erhalten müssten
(die ziemlich groß ist).
Wären andererseits von Anfang an die Distributionsverzeichnisse
Debian-x.y
genannt worden, würden die Leute denken, die
Debian-Veröffentlichung x.y
sei verfügbar. (Dies ist
früher einmal passiert, ein CD-Verkäufer erstellte eine Debian 1.0 CD-ROM
auf Bais einer pre-1.0-Entwicklerversion. Das ist der Grund, weshalb die
erste offizielle Debian-Veröffentlichung 1.1 und nicht 1.0 war.)
Dadurch werden die Namen der Distributionsverzeichnisse im Archiv durch ihre
Codenamen festgelegt und nicht durch ihren Veröffentlichungsstatus
(z.B. »jessie«). Diese Namen bleiben während der Entwicklungszeit
und nach der Veröffentlichung erhalten. Symbolische Verweise, die einfach
geändert werden können, geben die aktuell veröffentlichte stabile
Distribution an. Das ist der Grund, weshalb die echten
Distributionsverzeichnisse Codenamen
benutzen, während
symbolische Verweise für stable
,
testing
und unstable
auf die
entsprechenden Veröffentlichungsverzeichnisse verweisen.
Für die verschiedenen Archive zum Herunterladen und die Website stehen mehrere Spiegel zur Verfügung, um die regulären Server vor zu großer Auslastung zu bewahren. Eigentlich sind einige der regulären Server nicht öffentlich zugänglich – eine erste Schicht von Spiegeln balanciert stattdessen die Last aus. Auf diese Art greifen die Anwender immer auf die Spiegel zu und sind es gewohnt, sie zu benutzen. Dies ermöglich es Debian, seine Bandbreitenanforderungen besser über mehrere Server und Netzwerke zu verteilen und vermeidet grundsätzlich, dass Benutzer übermäßig einen primären Server belasten. Beachten Sie, dass die erste Schicht von Spiegelservern so aktuell wie möglich ist, da ihre Aktualisierung durch die internen Sites ausgelöst wird (dies wird »push mirroring« genannt).
All die Informationen über Debian-Spiegel, einschließlich der verfügbaren FTP-/HTTP-Server, sind unter https://www.debian.org/mirror/ zu finden. Diese nützliche Seite enthält auch Informationen und Werkzeuge, die hilfreich sein können, falls Sie daran interessiert sind, entweder für internen oder öffentlichen Zugriff Ihren eigenen Spiegel einzurichten.
Beachten Sie, dass Spiegel generell durch Dritte betrieben werden, die ein Interesse daran haben, Debian zu helfen. Daher haben Entwickler generell keine Konten auf diesen Maschinen.
Das Incoming-System ist dafür verantwortlich, aktualisierte Pakete zu
sammeln und im Debian-Archiv zu installieren. Es besteht aus einer
Zusammenstellung von Verzeichnissen und Skripten, die auf
ftp-master.debian.org
installiert sind.
Pakete werden von den Betreuern in ein Verzeichnis hochgeladen, das
UploadQueue
heißt. Dieses Verzeichnis wird alle paar
Minuten durch einen Daemon gescannt, der queued genannt
wird; es werden *.command
-Dateien ausgeführt und
verbleibende, korrekt signierte *.changes
-Dateien
werden zusammen mit ihren zugehörigen Dateien in das Verzeichnis
unchecked
verschoben. Dieses Verzeichnis ist für die
meisten Entwickler unsichtbar, da FTP-Master eingeschränkt wurde. Es wird
alle 15 Minuten durch das Skript dak process-upload
gelesen, das die Richtigkeit der hochgeladenen Pakete und ihre
kryptografischen Signaturen prüft. Falls das Paket für installationsbereit
befunden wird, wird es in das Verzeichnis done
verschoben. Falls dies das erste Hochladen des Pakets ist (oder es neue
Binärpakete enthält), wird es in das Verzeichnis new
verschoben, wo es auf die Freigabe durch die FTP-Master wartet. Falls das
Paket Dateien enthält, die manuell installiert werden müssen, wird es in das
Verzeichnis byhand
verschoben, wo es auf die manuelle
Installation durch die FTP-Master wartet. Andernfalls, falls ein Fehler
aufgespürt wurde, wird das Paket abgewiesen und landet im Verzeichnis
reject
.
Sobald das Paket akzeptiert wurde, sendet das System dem Betreuer per E-Mail
eine Bestätigung, schließt alle Fehler, die durch das Hochladen als behoben
markiert wurden und die Auto-Builder können beginnen, es erneut zu
kompilieren. Das Paket ist nun öffentlich unter http://incoming.debian.org/ zugänglich, bis es wirklich im Debian-Archiv
installiert wird. Dies geschieht viermal täglich (und wird aus historischen
Gründen »dinstall run« genannt). Das Paket wird dann aus dem Incoming-System
entfernt und zusammen mit den anderen Paketen in den Pool
installiert. Sobald alle anderen Aktualisierungen (Erzeugen neuer
Packages
- und Sources
-Indexdateien
zum Beispiel) durchgeführt wurden, wird ein Spezialskript aufgerufen, das
alle Primärspiegel auffordert, sich selbst zu aktualisieren.
Die Archivverwaltungs-Software wird außerdem die von Ihnen hochgeladene
OpenPGP-/GnuPG-signierte .changes
-Datei an die
entsprechenden Mailinglisten senden. Falls ein Paket veröffentlicht wird,
bei dem die Distribution auf stable
gesetzt ist, wird die
Ankündigung an <debian-changes@lists.debian.org>
gesandt. Falls ein Paket
veröffentlicht wird, bei dem die Distribution auf
unstable
oder experimental
gesetzt
ist, wird die Ankündigung stattdessen an <debian-devel-changes@lists.debian.org>
oder
an <debian-experimental-changes@lists.debian.org>
gesandt.
Obwohl der Zugriff auf FTP-Master eingeschränkt ist, ist eine Kopie für alle
Entwickler unter mirror.ftp-master.debian.org
verfügbar.
Jedes Paket hat mehrere zugehörige
Web-Seiten.
https://packages.debian.org/
zeigt jede Version des Pakets, die in verschiedenen Distributionen verfügbar
ist. Jede Version verweist auf eine Seite mit Informationen, einschließlich
der Paketbeschreibung, der Abhängigkeiten und der Verweise zum
Herunterladen.
Paketname
Die Fehlerdatenbank verfolgt Fehler für jedes Paket. Sie können die Fehler
unter der URL
https://bugs.debian.org/
ansehen.
Paketname
dak ls ist Teil der Werkzeugsammlung Dak, die verfügbare
Paketversionen für alle bekannten Distributionen und Architekturen
auflistet. Das Werkzeug dak ist auf
ftp-master.debian.org
und auf dem Spiegel
mirror.ftp-master.debian.org
verfügbar. Es benutzt ein einziges
Argument, das einem Paketnamen entspricht. Ein Beispiel erklärt es besser:
$ dak ls evince evince | 0.1.5-2sarge1 | oldstable | source, alpha, arm, hppa, i386, ia64, m68k, mips, mipsel, powerpc, s390, sparc evince | 0.4.0-5 | etch-m68k | source, m68k evince | 0.4.0-5 | stable | source, alpha, amd64, arm, hppa, i386, ia64, mips, mipsel, powerpc, s390, sparc evince | 2.20.2-1 | testing | source evince | 2.20.2-1+b1 | testing | alpha, amd64, arm, armel, hppa, i386, ia64, mips, mipsel, powerpc, s390, sparc evince | 2.22.2-1 | unstable | source, alpha, amd64, arm, armel, hppa, i386, ia64, m68k, mips, mipsel, powerpc, s390, sparc
An diesem Beispiel können Sie sehen, dass sich die Version in
Unstable
von der Version in Testing
unterscheidet und dass dort ein rein binärer NMU des Pakets für alle
Architekturen durchgeführt wurde. Jede Version des Pakets wurde auf allen
Architekturen neu kompiliert.
Das Debian-Paketverfolgungssystem ist ein E-Mail-basiertes Werkzeug, das die Aktivität eines Quellpakets verfolgt. Sie können die gleichen E-Mails wie der Paketbetreuer erhalten, indem Sie sich einfach im PTS für das Paket einschreiben.
Jede E-Mail, die durch das Paketverfolgungssystem versandt wird, ist unter einem der nachfolgenden Schlüsselwörter aufgelistet. Dies wird Ihnen die Auswahl erleichtern, welche E-Mails Sie erhalten möchten.
Standardmäßig erhalten Sie:
bts
alle Fehlerberichte und folgenden Diskussionen
bts-control
die E-Mail-Benachrichtigungen von <control@bugs.debian.org>
über
Statusänderungen von Fehlerberichten
upload-source
die E-Mail-Benachrichtigung von dak, wenn ein hochgeladenes Quellpaket akzeptiert wird
archive
andere Warn- und Fehler-E-Mails von dak (wie beispielsweise Ungleichheit beim Überschreiben eines Abschnitts oder eines Prioritätsfelds). Dies umfasst auch Benachrichtigungen über das Entfernen von Paketen.
build
Benachrichtigungen über Fehlschläge beim Paketbau, gesandt durch das Netzwerk der Build-Daemons. Sie enthalten für Analysezwecke einen Verweis auf die Build-Protokolle.
default
jede E-Mail, die unbemerkt per
dispatch+
an das Paketverfolgungssystem geschickt wird. Um Spam zu vermeiden, müssen
alle Nachrichten, die an diese Adressen gesandt werden, die Kopfzeile
Quellpaket
@tracker.debian.orgX-Distro-Tracker-Approved
mit einem nicht leeren Wert
enthalten.
contact
Mails, die dem Betreuer mittels der *@packages.debian.org-E-Mail-Aliase gesandt werden.
summary
regelmäßige Zusammenfassungs-E-Mails über den Status des Pakets,
einschließlich des Fortschritts in Testing
. Idealerweise
sollten sie Benachrichtigungen über neue Versionen der Origialautoren und ob
das Paket verwaist wird enthalten (dies ist aber noch nicht der Fall).
Sie können sich außerdem entscheiden, zusätzliche Informationen zu erhalten:
upload-binary
die E-Mail-Benachrichtigung von dak, wenn ein hochgeladenes Binärpaket akzeptiert wurde. Mit anderen Worten – Sie können immer, wenn ein Build-Daemon oder ein Portierer Ihr Paket für eine andere Architektur hochlädt, eine E-Mail erhalten, um zu verfolgen, wie Ihr Paket für alle Architekturen neu kompiliert wird.
vcs
»commit«-Benachrichtigungen des VCS, falls das Paket ein VCS-Depot hat und der Betreuer im Paketverfolgungssytem eine Weiterleitung von »commit«-Benachrichtigungen eingerichtet hat.
translation
Übersetzungen und Beschreibungen von Debconf-Vorlagen, die an das »Debian Description Translation Project« gesandt wurden.
derivatives
Informationen über Änderungen am Paket, die in abgeleiteten Distributionen (zum Beispiel Ubuntu) vorgenommen wurden.
derivatives-bugs
Fehlerberichte und Kommentare von abgeleiteten Distributionen (zum Beispiel Ubuntu)
Sie können Ihr(e) Abonnement(s) zum Paketverfolgungssystem steuern, indem
Sie verschiedene Befehle an <control@tracker.debian.org>
senden.
subscribe <sourcepackage> [<email>]
abonniert E-Mails
zu Kommunikationen, die sich
auf das Quellpaket Quellpaket
beziehen. Falls das
zweite Argument fehlt, wird die Absenderadresse benutzt. Wenn
Quellpaket
kein gültiges Quellpaket ist, werden
Sie eine Warnung erhalten. Falls es sich jedoch um ein gültiges Binärpaket
handelt, wird das Paketverfolgungssystem Ihnen das entsprechende Quellpaket
abonnieren.
unsubscribe <sourcepackage> [<email>]
entfernt ein vorheriges Abonnement des Quellpakets
Quellpaket
unter Benutzung der angegebenen
E-Mail-Adresse oder der Absenderadresse, falls das zweite Argument
ausgelassen wird.
unsubscribeall [<email>]
entfernt alle Abonnements der angegebenen E-Mail-Adresse oder der Absenderadresse, falls das zweite Argument ausgelassen wurde.
which [<email>]
listet alle Abonnements des Absenders oder der optional angegebenen E-Mail-Adresse auf.
keyword [<email>]
zählt die Schlüsselwörter auf, die Sie akzeptieren. Eine Erklärung der Schlüsselwörter finden Sie oben.
keyword <sourcepackage> [<email>]
entspricht dem vorherigen Element, aber für das angegebene Quellpaket, da Sie eine andere Zusammenstellung von Schlüsselwörtern für jedes Quellpaket wählen könnten.
keyword [<email>] {+|-|=} <list of keywords>
E-Mails akzeptieren (+) oder ablehnen (-), die unter dem/den angegebenen Schlüsselwort/Schlüsselwörtern klassifiziert wurden. Definiert die Liste (=) akzeptierter Schlüsselwörter. Dies ändert die Standardzusammenstellung der durch einen Anwender akzeptierten Schlüsselwörter.
keywordall [<email>] {+|-|=} <list of
keywords>
E-Mails akzeptieren (+) oder ablehnen (-), die unter dem/den angegebenen Schlüsselwort/Schlüsselwörtern klassifiziert wurden. Definiert die Liste (=) akzeptierter Schlüsselwörter. Dies ändert die Zusammenstellung der durch einen Anwender akzeptierten Schlüsselwörter aller derzeit aktiven Abonnements.
keyword <sourcepackage> [<email>] {+|-|=} <list of
keywords>
entspricht dem vorherigen Element, überschreibt aber die Liste der Schlüsselwörter für das angegebene Quellpaket
quit | thanks | --
stoppt die Verarbeitung von Befehlen. Alle folgenden Zeilen werden vom Roboter ignoriert.
Das Befehlszeilen-Hilfswerkzeug pts-subscribe (aus dem
Paket devscripts
) kann praktisch
sein, um temporär einige Paket zu abonnieren, zum Beispiel nach einem NMU
(Hochladen durch jemanden, der nicht Betreuer des Pakets ist).
Sobald Sie ein Paket abonniert haben, werden Sie die E-Mails bekommen, die
durch das Paketverfolgungssystem weitergeleitet wurden. An diese E-Mails
sind besondere Kopfzeilen angehängt, die Ihnen ermöglichen, sie per Filter
in ein besonderes Postfach abzulegen (z.B. mit
procmail). Die hinzugefügten Kopfzeilen sind
X-Loop
, X-Distro-Tracker-Package
,
X-Distro-Tracker-Keyword
,
X-Debian-Package
, X-Debian
,
List-Id
und List-Unsubscribe
.
Hier folgt ein Beispiel hinzugefügter Kopfzeilen für die Benachrichtigung,
dass der Quellcode des Pakets dpkg
hochgeladen wurde:
X-Loop: dispatch@tracker.debian.org X-Distro-Tracker-Package: dpkg X-Distro-Tracker-Keyword: upload-source X-Debian-Package: dpkg X-Debian: tracker.debian.org List-Id: <dpkg.tracker.debian.org> List-Unsubscribe: <mailto:control@tracker.debian.org?body=unsubscribe%20dpkg>
Falls Sie zur Verwaltung eines Debian-Pakets ein VCS-Depot mit öffentlichem Zugriff verwenden, möchten Sie vielleicht die Commit-Benachrichtigungen an das Paketverfolgungssystem weiterleiten, damit die Abonnenten (und möglicherweise Mitbetreuer) die Entwicklung des Pakets genau verfolgen können.
Nachdem Sie das VCS-Depot zum Erzeugen der Commit-Benachrichtigungen
eingerichtet haben, müssen Sie nur sicherstellen, dass es eine Kopie dieser
E-Mails an das Paketverfolgungssystem unter
dispatch@tracker.debian.org
oder unter
dispatch+
sendet. Im ersteren Fall müssen sie dafür Sorgen, dass das
Paketverfolgungssystem in der Lage ist, das Quellpaket und das entsprechende
Schlüsselwort zu identifizieren, entweder durch Hinzufügen der Kopfzeilen
Quellpaket
_vcs@tracker.debian.orgX-Distro-Tracker-Package:
und
Quellpaket
X-Distro-Tracker-Keyword: vcs
oder Sie vertrauen der
Tatsache, dass das Paketverfolgungssystem die
X-Git-Repo
-Kopfzeile ermittelt und davon ausgeht, dass
der Name des Git-Depots zu einem Quellpaket passt.
Für Subversion-Depots wird die Benutzung von Svnmailer empfohlen. Ein Beispiel, wie das funktioniert, finden Sie unter https://wiki.debian.org/Alioth/PackagingProject.
Das Paketverfolgungssystem hat eine Web-Schnittstelle unter https://tracker.debian.org/, die eine große Menge Informationen über jedes Quellpaket zusammenträgt. Sie zeichnet sich durch viele nützliche Verweise aus (BTS, QA-Statistiken, Kontaktinformationen, DDTP-Übersetzungsstatus, Paketerstellungsprotokolle) und sammelt noch viele weitere Informationen von verschiedenen Stellen (die 30 letzten Einträge des Änderungsprotokolls, Teststatus etc.). Es ist ein sehr nützliches Werkzeug, falls Sie wissen möchten, was bei einem speziellen Quellpaket vorgeht. Außerdem können Sie, sobald Sie sich authentifiziert haben, jedes Paket mit einem Klick abonnieren oder abbestellen.
Sie können mit einer URL wie
https://tracker.debian.org/pkg/
direkt zur Web-Seite springen, die eine spezielles Quellpaket betrifft.
Quellpaket
Die Web-Schnittstelle ist einfach erweiterbar und Sie sind eingeladen, weitere nützliche Daten darin zu integrieren. Falls Sie dazu beitragen möchten, werfen Sie einen Blick auf https://tracker.debian.org/docs/contributing.html.
Ein Webportal der QS (Qualitätssicherung) ist unter https://qa.debian.org/developer.php verfügbar. Es zeigt eine tabellarische Auflistung aller Pakete eines einzelnen Entwicklers an (einschließlich derer, bei denen eine Gemeinschaft als Mitbetreuer aufgelistet ist). Die Tabelle gibt einen guten Überblick über die Pakete des Betreuers: Anzahl der Fehler nach Schweregrad, Liste der verfügbaren Versionen in jeder Distribution, Test-Status und vieles mehr, einschließlich Verweisen zu irgendwelchen anderen nützlichen Informationen.
Es ist ein guter Tipp, regelmäßig auf seine eigenen Daten zu schauen, um keine offenen Fehler oder Zuständigkeiten für Pakete zu vergessen.
Alioth ist ein Debian-Dienst, der auf einer geringfügig veränderten Version der FusionForge-Software beruht (die sich aus SourceForge und GForge entwickelt hat). Diese Software bietet Entwicklern Zugriff auf einfach zu nutzende Werkzeuge, wie Paketverfolgungssystem, Patch-Verwaltung, Projekt-/Aufgabenverwaltung, Speicherplatzbereitstellung, Mailinglisten, VCS-Depots etc. All diese Werkzeuge werden über eine Web-Schnittstelle verwaltet.
Es ist dazu gedacht, Hilfmittel für freie Softwareprojekte bereitzustellen, die von Debian unterstützt oder geleitet werden, Beiträge externer Entwickler zu Projekten, die von Debian begonnen wurden, zu fördern und bei Projekten zu helfen, deren Ziele von Debian oder dessen Derivaten gefördert werden. Es wird durch viele Debian-Teams stark frequentiert und stellt Speicherplatz für alle Arten von VCS-Depots bereits.
Alle Debian-Entwickler haben automatisch ein Konto auf Alioth. Sie können es über die Passwort-Wiederherstellungseinrichtung aktivieren. Externe Entwickler können um Gastkonten bitten.
Um weitere Informationen zu erhalten, besuchen Sie die folgenden Verweise:
Verfügbare Vorteile für Debian-Entwickler und -Betreuer sind unter https://wiki.debian.org/MemberBenefits dokumentiert.